Abrieb & Verschleiß
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Kratz-Beständigkeitsprüfungen
Die Benutzung führt zu Veränderungen der Oberfläche. Verschiedene mechanische Einflüsse werden durch unterschiedliche Prüfverfahren simuliert.
Kratzprüfung / Ritzprüfung
Kratz-Beständigkeitsprüfungen oder auch kurz Kratztests genannt, werden an Bauteilen durchgeführt, um die Qualität der Haftung von Lacken und Beschichtungen auf Kunststoffen zu testen. Dazu wird eine Nadel mit zunehmender Andruckkraft über die Oberfläche geführt und geprüft, wie lange die Oberfläche dieser Belastung Widerstand leisten kann.
Abriebbeständigkeit, Reibechtheit oder Farbechtheit
Der mechanische Kontakt mit der Lackoberfläche kann zu einer Veränderung der Oberfläche (Abrieb) führen. Der Crockmeter-Test ist ein in der Automobilindustrie übliches Testverfahren für lackierte Oberflächen. Dieser Scheuertest basiert auf DIN EN ISO 105-X12, mit dem eigentlich die Reibechtheit von Textilien geprüft wird. Ein genormtes Standardgewebe oder ein spezielles Filz wird eine definierte Anzahl von Hüben über die Oberfläche gerieben. Am Ende des Tests wird das Gewebe optisch auf eine mögliche Anfärbung und die Lackoberfläche auf vorzeitigen Verschleiß hin untersucht. Ein Crockmeter-Test eignet sich auch, eine kombinierte Einwirkung von Wasser oder anderen Medien während der mechanischen Beständigkeitsprüfung zu simulieren und so die Alterung einer Oberfläche erheblich zu beschleunigen.
Lackierte Tasten oder bedruckte Bedienelemente werden hingegen bevorzugt mit einem Gerät vom Typ Abrex geprüft (DIN EN 60068-2-70). Die Betätigung wird durch einen Silikonfinger mit definiertem Anpressdruck und seitlicher Verschiebung simuliert, wobei sich zwischen dem Silikonfinger und der zu prüfenden Oberfläche immer ein frisches Reibgewebe befindet. Dieses Gewebe kann ebenfalls mit einem Testmedium beaufschlagt werden.
Die Bestimmung der Scheuerbeständigkeit nach dem Martindale-Verfahren ist in der Norm DIN EN ISO 12947 geregelt und wird insbesondere bei textilen Flächengebilden wie z. B. Sitzbezügen eingesetzt. Beurteilt wird die Oberfläche bezüglich Probenzerstörung, Oberflächenveränderung bzw. Masseverlust. Angegeben wird die Anzahl der Scheuertouren (Schleißzahl), bei der Veränderungen beobachtet wurden.
Steinschlagprüfung
Der Widerstand von Kraftfahrzeug-Lackierungen gegenüber Steinschlag ist für die Automobilbranche von besonderem Interesse. Zur Simulation werden bei einer Steinschlagprüfung nach DIN EN ISO 20567-1 scharfkantige Schlagkörper (Hartgussgranulat oder Steinchen) definierter Größe und Form mit Druckluft auf die Lackoberfläche geschossen. Die Art der Schlagkörper, der Arbeitsdruck, die Beschusszeit und der Auftreffwinkel sind in entsprechenden Normen festgelegt. Die Bewertung der Steinschlagbeständigkeit erfolgt durch einen optischen Vergleich mit Bildern.
Dampfstrahlprüfung
Die Dampfstrahlprüfung nach DIN EN ISO 16925 dient der Beurteilung der Haftfestigkeit von Lacken. Der Dampfstrahltest entstand aufgrund von Reklamationsfällen nach Reinigung des Autos mit Hochdruckreinigern oder Dampfstrahlreinigern. Für die Prüfung wird zuerst der Lack in Form eines Andreaskreuzes bis zum Untergrund eingeritzt bzw. eingefräst. Anschließend werden die Kanten des Andreaskreuzes unter definierten Bedingungen mit einem Druckwasserstrahl bearbeitet. Das Fehlerbild nach Dampfstrahlprüfung wird durch Vergleich mit Bildtafeln unterschiedlicher Schädigung bewertet.