Farbe und Glanz
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Die Beurteilung von Veränderungen an einem Bauteil durch Prüfung erfolgt in der Regel zunächst rein visuell. Dazu wird die Oberfläche unter genormten Beleuchtungsbedingungen mit dem Ausgangszustand oder einem Referenzmuster verglichen. Auffälligkeiten wie Blasenbildung oder Lackablösung werden ebenfalls im Protokoll festgehalten.
Visuelle Beurteilung
Die Beurteilung von Veränderungen eines Bauteils durch eine Prüfung erfolgt zunächst meist rein visuell. Dazu wird die Oberfläche mit dem Ausgangszustand oder einem Urmuster unter genormten Beleuchtungsbedingungen verglichen. Häufig werden Bewertungstafeln oder ein Graumaßstab bei der Beurteilung berücksichtigt. Auffälligkeiten wie Blasenbildung oder eine Lackablösung werden ebenfalls im Protokoll notiert.
Farbmessung und Glanzmessung
Alternativ können Farbveränderungen bei Chargenwechsel oder durch Umwelteinflüsse durch Farb- und Glanzmessgeräte quantifiziert werden. Die Messgeometrien sind dabei genormt, um vergleichbare Werte zu erhalten. Bei der Glanzmessung wird der gerichtete Anteil der Reflexion einer Oberfläche bestimmt. Für die Messung stehen verschiedene genormte Messgeometrien (20°, 60° und 90°) zur Verfügung, um normgerecht den gesamten Messbereich von Tiefmatt bis Hochglanz abzudecken. Bei der Farbmessung erhält man entweder Farbwerte im CIE-Lab-Farbenraum oder Spektralkurven.
Lösungsviskosität
Viskositätszahl und intrinsische Viskosität
Die Lösungsviskosität ist ein Maß für das mittlere Molekulargewicht eines Kunststoffs. Die Bestimmung erfolgt an gelöstem Polymer, wobei unterschiedliche Lösungsmittel (Ameisensäure, m-Kresol, Tetrachlorethan, ...) und Konzentrationen zum Einsatz kommen. Die Messung im Kapillar-Viskosimeter liefert die Viskositätszahl VN (ml/g).
Durch die Viskositätszahl ist eine Kontrolle der Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften von Kunststoffen möglich. Eine thermische Beanspruchung des Polymers, Alterungsvorgänge oder das Einwirken von Chemikalien, Bewitterung und Licht können durch vergleichende Messungen untersucht werden.
Das Verfahren ist für gängige Kunststoffe genormt, zum Beispiel in der DIN EN ISO 307 für Polyamide und der DIN ISO 1628-5 für Polyester.
Weitere Kennzahlen sind die relative Viskosität und die spezifische Viskosität, welche die Veränderung der Viskosität des reinen Lösungsmittels durch das Polymer beschreiben.
Die intrinsische Viskosität (auch Grenzviskosität oder Staudinger Index) ist die Extrapolation der Viskositätszahl VN für den Fall verschwindender Polymerkonzentrationen. Sie kann aus Messreihen oder durch die Verwendung geeigneter Näherungsverfahren (z. B. Billmeyer) abgeschätzt werden.
Schmelzflussindex
Volumenfließrate und Massefließrate
Der Schmelzflussindex wird häufig auch in mit den englischen Abkürzungen MFI (melt flow index) oder MI (melt index) bezeichnet. Er dient der Charakterisierung des Fließverhaltens eines thermoplastischen Kunststoffs und damit dessen Polymerisationsgrades. Durch vergleichende Messungen ist der MFI geeignet, Materialverunreinigungen und Verarbeitungsfehler aufzudecken. Daher wird der Schmelzflussindex standardmäßig in der Qualitätssicherung oder Schadensanalyse eingesetzt.
Man unterscheidet zwischen der Volumenfließrate (MVR, melt volume-flow rate) und die Massefließrate MFR (melt mass-flow rate). Beide sind über die Schmelzedichte miteinander verknüpft, die Messmethode wird in der DIN EN ISO 1133 beschrieben und ist ein Routineverfahren in der Kunststoffanalytik.
Soxhlet Extraktion
Extraktion durch organische Lösemittel
Die DIN EN ISO 6427 beschreibt eine Vielzahl möglicher Verfahren für die unterschiedlichsten Kunststoffe und Lösungsmittel. Die einzusetzende Methode richtet sich nach Material und Fragestellung. Die Extrakte ermöglichen Aussagen hinsichtlich der gelösten Mono- und Oligomere, Weichmacher, unvernetzte Harzbestandteile, Emulgatoren, …
Feuchtegehalt von Polymergranulaten
Die Restfeuchte ist ein wichtiger Parameter bei der Weiterverarbeitung von Kunststoffen. Eine zu hohe Feuchte führt bei der Weiterverarbeitung zu Spritzgussfehlern oder gar zu einem Polymerabbau. Mit Hilfe des in DIN EN ISO 15512 beschriebenen Karl-Fischer Verfahrens wird der Wassergehalt spezifisch durch Titration quantitativ bestimmt. Anderweitige Emissionen beim Aufheizen des Granulats gehen nicht in die Messung ein. Die Kunststoffprobe wird in einem luftdicht versiegelten Gefäß erhitzt und die freigesetzte Feuchtigkeit über einen Trägergasstrom in die Titriereinheit überführt.
Glührückstand / Aschegehalt
Der Glührückstand beschreibt die Restmasse einer organischen Substanz nach Verbrennung und fortdauernder Erhitzung bei hohen Temperaturen bis zum Erreichen der Massekonstanz. Er ist ein Maß für den Gehalt an anorganischen Bestandteilen im Polymer, wie z. B. Glasfasern.
Die DIN EN ISO 3451-1 beschreibt mehrere Methoden zur Bestimmung dieser (je nach Verfahren) Asche bzw. Sulfatasche genannten Restmasse.